Die Lehrer hatten einen Plan. – Und wenn Lehrer einen Plan haben, hat das meistens unmittelbare Auswirkungen auf den Unterricht …
Also planten und organisierten wir uns gemeinsam quer durch alle Lernfelder, netzwerkten, übten Marketing und wussten trotzdem nicht, was auf uns zukommen würde. Nach wochenlanger Vorbereitung, die bereits im Mai ihren Anfang nahm, wilden Kuchenbäckereien (sehr zuckerlastig, da dänisch!) und Kochen auf allen Herdplatten in der Helmi am Vortag des Großereignisses war es dann soweit: Unsere Schülerinnen und Schüler übernahmen am 24.09.2022 für einen Tag ein komplettes Kino. Tatkräftigst unterstützt von Danilo vom Olsenbanden-Fanclub Deutschland, dessen Ausstellungsstücke für echte Fans, die zahlreich von überall her angereist waren, dem Tag die würdige Krone aufsetzten, machten wir das Welt-Theater Frankenberg zu unserem Theater. Von Lifemusik (natürlich die Titelmelodie der Olsenbande, virtuos dargeboten von unseren drei Adrianis und unserem einen Burkhard), zu der auch einige kleine Breakdancer der Broken Beat Crew eine Probe ihres Könnens gaben, dänischer Kuchentheke in Krabbes Konditori, stilecht serviert auf unseren bunten Sammeltassengedecken, über bunt bemalte Steine, sorgsam im Sommer von Lehrkräften am Originaldrehort des Jütland-Filmes handgepflückt, bombastischer Deko (wer außer uns serviert Goldbarrenkuchen in Tresoren?), der Saaldeko mit Dannebrog („Der darf auf KEINEN Fall im Dreck schleifen!!!“) und historischer dänischer Bierkiste, Fanclub-und Starbetreuung, schuleigenem Riesensuppentopf, Autorennen und Raketenbau auf dem Kinovorplatz, auf dem sich auch jede und jeder ein dänisches Fähnchen schminken lassen konnte (gut, dass wir genug rote und weiße Farbe dabei hatten!), quietschenden Luftballonblumen bis zum stilechten Verteilen echter Programmhefte mitten im vollen Kinosaal für alle, die an unserem finsteren Türsteherheer vorbeigekommen waren, boten wir, am Nachmittag unterstützt vom Klinikclown Steffen Bilke, alles auf, was wir hatten und konnten. Unser Schul-Geist fand am Abend vorm großen Life-Konzert von Holtsø (Kjelds Sohn Børge)/Wittrock, die extra für uns aus Dänemark angereist waren, unter dem Jubel der Anwesenden sein neues Zuhause in einer Wohngruppe des Wichernhauses Waldkirchen, und wir alle konnten dabeisein, wie Inklusion in Reinkultur gelingt – wenn alles von klein bis groß einfach einen schönen gemeinsamen Tag hat. – Entgegen aller Widrigkeiten gab es dann doch noch eine 35 mm – Filmkostprobe, als die historischen Projektoren für eine Gruppe der Stadtmission Hartmannsdorf von einem Filmvorführer „zu Gast“, der sich den Tag nicht entgehen lassen wollte, spontan angeschmissen wurde.
Nun sind Jes und Morten also wieder in Dänemark, Danilo wieder in Dessau, die Dannebrogs sind ordnungsgemäß gefaltet und von unserer Soljanka und unserem Kuchen blieb zum Ende des Tages trotz unfassbarer Mengen, die wir aufgefahren hatten, nichts übrig. Leider konnten wegen unwägbarer Unwägbarkeiten nicht alle Programmpunkte wie geplant an den Start gehen, aber: C‘est La vie!
Wir danken dem Olsenbandenfanclub Deutschland für seine großartige Unterstützung aus Dänemark und Dessau, Jes Holtsø und Morten Wittrock für die echte Bereicherung eines bereichernden Tages, unseren wild kuchenbackenden Lehrkräften, dem Kinoverein Frankenberg für die würdig – magische Kulisse, die Hot-Dogs, den Bardienst, die Künstlerübernachtung und die Unterstützung beim SSA-Sammeltassen-Aufwaschen – aber allem voran unseren großartigen Schülerinnen und Schülern, die an diesem wilden Tag, der früh begann und erst spätabends endete, unter Beweis stellten wie echtes Können geht. Ganz nebenbei kamen an unserem SSA-Kinotag durch die zahlreichen Besucherinnen und Besucher aus mehreren Bundesländern reichlich Spenden in die Töpfe des historischen Kinos, die nun zu dessen Erhaltung eingesetzt werden können. Darauf sind wir sehr stolz und freuen uns sehr auf eine Fortsetzung, wenn es für uns wieder heißt: Film ab mit der SSA!
